Sagst du auch manchmal solche Sätze, wenn es ums Schreiben deines Buchs geht?
Ich weiß noch nicht so recht wie das gehen soll.
Ich muss erst noch mehr Material sammeln.
Ich bin noch nicht bereit.
Ich stecke fest und komme nicht voran.
Ich weiß nicht wie ich anfangen soll.
Ich komme nicht voran, weil ich nicht weiß, was ich als Nächstes tun muss.
Ich habe eigentlich keine Zeit dafür.
Ich wüsste nicht, wo ich beginnen sollte.
Ich würde wahrscheinlich eh keinen Verlag finden.
Ich glaube nicht, dass das jemand kaufen würde.
Das sind alles verschiedene Varianten eines Phänomens: Du drückst dich davor, anzufangen. Ich weiß, das klingt hart, aber es stimmt. Glaub mir, ich weiß wovon ich rede. Obwohl ich schon eine ganze Menge Bücher geschrieben habe, ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich ein Buchprojekt vor mir herschiebe.
Hier eine kleine Auswahl meiner ganz persönlichen Ausreden: Es muss echt gut werden, und wer weiß, ob es gut wird, vielleicht wird es mittendrin schwierig und ich habe nicht genügend Material, es gibt ja schon viele gute Bücher zu dem Thema, 180 Seiten sind echt viel, ich werde erstmal recherchieren, die Gliederung ist mir noch gar nicht klar, die passende Leseransprache hab ich auch noch nicht entschieden, …
In der Komfortzone ist es gemütlich
Jedes der oben genannten Probleme ließe sich lösen. Wenn man nicht weiß, wie etwas geht oder wie der nächste Schritt aussehen könnte, kann man sich die Info in den allermeisten Fällen im Internet suchen. Man kann auch jemanden mit Erfahrung fragen, sich einen Coach suchen, sich einer passenden Meetup-Gruppe vor Ort anschließen oder Mitglied in einer Facebook-Gruppe werden, die das gleiche Thema hat.
All diese beispielhaften Aussagen sind eigentlich nur Entschuldigungen. Also genauer gesagt sind es Ausreden, um die Komfortzone nicht verlassen zu müssen. Denn so lange man sich dort aufhält, muss man nichts Neues wagen. Man kann sich da ganz gut einrichten und solche Ausreden helfen einem dabei, seine Buchidee noch lange Idee zu lassen anstatt endlich ein Buch daraus zu machen. Dann geht es zwar nicht voran, aber man kann auch nicht scheitern.
Stimmt das? Scheitert man nicht mit jedem Tag, an dem man nicht versucht, seinen Traum wahr werden zu lassen? Belügt man sich nicht selbst, wenn man vor sich und anderen behauptet, man wüsste nicht wie, wann, na ja, und überhaupt? Verlangt es nicht unsere Selbstachtung, dass wir wenigstens versuchen, unsere Träume mit Tatkraft und Mut Wirklichkeit werden zu lassen? Unterbewusst verhalten wir uns dabei so: „Weil es nicht gut genug werden wird, fange ich es gar nicht erst an“.
Wer nichts wagt, der kann weder scheitern noch gewinnen
Ja, es braucht „nur“ Mut, um endlich das Buch zu schreiben, über das man schon so lange nachdenkt. Okay, es braucht auch Disziplin und den Willen, die Sache durchzuziehen. Aber all das trägst du in dir, sonst würdest du dir nicht Blogposts übers Bücherschreiben durchlesen.
Nur wenn du deine Ausreden hinter dir lässt und dich mutig den vielen Ungewissheiten stellst, die das Bücherschreiben mit sich bringt, wirst du erfahren, wie zufrieden es macht, das Manuskript von Tag zu Tag wachsen zu sehen. Wie stolz man darauf ist, es fertiggestellt zu haben. Wie glücklich man ist, wenn man sein Buch zum ersten Mal in Händen hält.
Sei unperfekt, sei mutig und schreibe
Na, fühlst du dich ertappt? Bist du auch so ein verkappter Perfektionist wie ich? Da hilft nur eins: Man muss sich trauen, unperfekt zu sein. Unperfekt bei der ersten Gliederung, beim Schreiben und beim Zusammenstellen des Exposés. Die Zeit des Schreibens ist von Ungewissheit geprägt. Denk nicht, dass es erfahrenen Autoren anders geht! Auch sie zweifeln beim Schreiben an ihren Fähigkeiten und fragen sich, ob der Lektor oder der Agent ihr Manuskript dieses Manuskript genauso gut finden wird wie das letzte. Bücherschreiben ist ein ewiges Ringen um Perfektion und geht doch nur mit der Bereitschaft, unperfekt zu sein.
Besiege deine Selbstzweifel
Das Bücherschreiben ist eine einsame Sache (übrigens ein Umstand, der vielen Autoren besonders gut daran gefällt). Aber Einsamkeit macht anfällig für Selbstzweifel, daran führt kein Weg vorbei. Was du allerdings tun kannst, ist dir zu erlauben, nicht perfekt sein zu müssen. Was hilft es, wenn du eine tolle Buchidee hast, sie aber nie umsetzt, weil es perfekt werden muss? Ein fast perfektes Buch, das wirklich geschrieben wird, auf den Markt kommt und echte Leser findet, ist da doch tausendmal besser, oder?