Glaube mir, jede und jeder hat mindestens zu einem Thema so viel Wissen angesammelt, dass sie oder er einen Ratgeber darüber schreiben kann. Ich will dir ein paar Beispiele nennen:
Du hast einen DIY-Blog oder YouTube-Kanal und zeigst dort Nähanleitungen. Da gibt es viel Konkurrenz.
Dein Thema: „15 Taschenprojekte. Für Nähanfänger mit Schritt-für-Schritt-Anleitung“Du bist Hundetrainer und kennst alle Probleme. Du bist aber besonders gut darin, Hundehalter und ihre Hunde darin zu trainieren, dass sie auch ohne Leine „bei Fuß“ gehen.
Dein Thema: „Entspannte Spaziergänge mit dem Hund. Bei Fuß gehen leicht gemacht“Du bist Lifestyle Coach und arbeitest vor allem mit Menschen, die unter Nahrungsmittelallergien leiden.
Dein Thema: „Schluss mit Allergien. Wie Nahrung unsere Gesundheit beeinflusst“Du bietest bei der Volkshochschule Kurse zu Kalligrafie an.
Dein Thema: „Die schönsten Schriften für dein Bullet Journal“Du bist Familientherapeutin und erzielst beeindruckende Erfolge bei traumatisierten Kindern.
Dein Thema: „Wieder glücklich. Wie traumatisierte Kinder wieder ins Leben zurückfinden.“
Du siehst an meinen Beispielen, dass ich für die Buchtitel immer nur einen überschaubaren Ausschnitt gewählt habe. Natürlich wissen die Familientherapeutin, der Hundeerzieher und die Schneiderin noch viel mehr. Sie können viel mehr. Aber das passt nicht alles in ein Buch und danach sucht auch keiner.
Wonach suchen potenzielle Buchkäufer?
Potenzielle Leser suchen nach einer Lösung für ein ganz bestimmtes Problem, zum Beispiel:
- Wie nähe ich eine Tasche?
- Wie lernt mein Hund, bei Fuß zu gehen?
- Wie werde ich meine Allergie los?
- Welche schönen Schriften kann ich fürs Bullet Journaling lernen?
- Wie können wir als Familie gut mit einem traumatisierten Kind leben?
Was bedeutet das für dich?
Wenn du Experte für ein Thema bist, dann such dir für dein erstes (!) Buch einen Teilbereich, in dem du besonders gerne und erfolgreich arbeitest. So grenzt du das Buchthema ein! Das hat den Vorteil, dass du schnell ein Inhaltsverzeichnis erstellen und daran entlang schreiben kannst.
Der Hundetrainer würde jetzt vielleicht einwenden: „Aber ich weiß doch viel mehr über Hundeerziehung als nur etwas über „bei Fuß gehen“. Das ist klar, aber trotzdem ist es besser, eine Nische zu besetzen und sich dort als Experte zu positionieren. Das nächste Buch kann ja dann entweder wieder einen Teilbereich abdecken oder auch ein „Rundum“-Nachschlagewerk werden.
Es ist nämlich so: Wer ein Buch geschrieben hat, schreibt oft auch noch ein zweites, ein drittes, …
40, 100 oder 250 Seiten?
Du bist eigentlich kein „Schreiberling“? Das macht nichts. Du kannst dein Wissen in einem kleinen Büchlein oder auch nur als E-Book veröffentlichen. Da reichen 40 Seiten. Oft suchen deine potenziellen Käufer nach schnellen Lösungen und wollen gar nicht so viel lesen. Lieber kompakt und praktisch als zu viel Gelaber. Das hängt immer sehr vom Thema ab.
Die Familientherapeutin muss schon ein bisschen weiter ausholen als ein DIY-Autor. Aber Umfang ist kein Kriterium für einen guten Ratgeber!
Wie veröffentlichst du deinen Ratgeber?
Da gibt es grundsätzlich drei Möglichkeiten:
- Klassischer Buchverlag
- Selbstpublizieren mit Amazon, BoD, ePubli, tredition o. Ä.
- Selbstpublizieren mit einer Druckerei
Wofür du dich entscheidest, hängt von deinen Zielen, die du mit dem Buch verfolgst, ab, und von der Seitenzahl und dem Thema ab. Aber auch davon, ob du Zeit und Energie in Layout und Marketing stecken möchtest.