Gleich vorab: Man fängt das Buch nicht am Anfang an. Die Einleitung und den ersten Satz (der ist außerordentlich wichtig – dazu bald mehr) schreibst du am besten zum Schluss! Das gilt meines Erachtens für alle Bücher, aber für mein Spezialgebiet Ratgeber und Sachbücher ganz besonders. Schreiben ist eine Kunst, ja, aber auch ein Handwerk.
Erst die Gliederung, dann das Schreiben
Wenn du dich für diesen Blogbeitrag interessierst, hast du wahrscheinlich eine Buchidee im Kopf. Noch wahrscheinlicher: Du hast ziemlich viele Buchideen im Kopf und tust dich schwer damit, sie aufzudröseln. Du bist ein kreativer Mensch (sonst kämst du nicht auf die Idee, ein Buch zu schreiben), du hast also viele Ideen, aber das macht die Sache nicht einfacher. Genau deswegen ist es auch so schwer, den Anfang zu finden.
Die Lösung: Schreibe ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis. Stelle dir vor, du würdest einer Freundin oder einem Freund ein Inhaltsverzeichnis deines Buches zeigen, NACHDEM du das ganze Buch geschrieben hast. Du würdest also das fertige Buch aufschlagen und der anderen Person zeigen, was in dem Buch drinsteht, du würdest erzählen, warum du es geschrieben hast und was dir am wichtigsten dabei war.
Denke rückwärts
Und jetzt kommt’s: Jetzt musst du dir überlegen, was dir am wichtigsten ist. Was soll dein Buch auf jeden Fall rüberbringen? Womit sollen die Leser dich verbinden? Also:
- Mache dir eine Liste, was in dein Buch rein soll.
- Suche nach dem roten Faden. Wie hängen die einzelnen Themen und Aussagen zusammen?
- Streiche jene Punkte, die nicht dazugehören. Das ist sehr wichtig, um den Fokus des Buchs ins Auge zu fassen.
- Bringe, was übrig ist, in eine logische Reihenfolge. Stell dir einen Bogen vor: Du führst zu deinem Herzensthema hin und erläuterst es, vertiefst es und entlässt den Leser dann in sein Leben, in der Hoffnung, dass er möglichst viel von deinen Ratschlägen und Hacks umsetzt.
Nicht in Stein gemeißelt
Ich höre schon die Proteste: „Aber ich kann doch am Anfang nicht wissen, wie sich das Buch beim Schreiben entwickelt.“ Das stimmt bis zu einem gewissen Grad, denn in der Tat ergeben sich beim Schreiben neue Aspekte. Dann passt man das Inhaltsverzeichnis an, es ist schließlich ein vorläufiges Inhaltsverzeichnis.
Trotzdem: Wenn du dir bei der Gliederung richtig viel Mühe gegeben hast, birgt das ungemein viele Vorteile: Du kannst dir einen richtig guten Schreibplan erstellen. Wenn du dich an den Schreibtisch setzt, weißt du, an welchem Kapitel du als Nächstes schreiben solltest. Du weißt, welche Mission du hast, was du auf jeden Fall rüberbringen willst. Dein Inhaltsverzeichnis sorgt dafür, dass du das beim Schreiben im Blick behältst. Wenn du beim Schreiben in Sackgassen läufst, kannst du dich wieder an deiner Gliederung festhalten. Es lohnt sich wirklich, sich Zeit für die Planung des Buchs zu nehmen. Das Schreiben geht dann auf jeden Fall leichter von der Hand.